KI-Bildgeneratoren, z. B. Midjourney, Adobe Firefly oder DALL·E 3, machen manchmal Fehler oder erzeugen ungewollte Effekte.
Nur durch solche Fehler lassen sich KI-Bilder erkennen und von echten Bildern unterscheiden.
In diesem Artikel zeige ich dir sieben häufige Fehler und drei zusätzliche Methoden, mit denen du KI-Bilder als solche entlarven kannst und nicht auf Fake News oder Betrüger hereinfällst.
1. Merkwürdige Hände
KI-Bildgeneratoren, darunter auch Midjourney, haben häufiger mal Probleme mit Händen. Zum Beispiel mit zu langen oder zu kurzen Fingern:
Manchmal sind auch zu wenige oder zu viele Finger an den Händen:
Oder Hände sehen „verformt aus“. Auf folgendem Bild hat die Frau vier Finger und der fünfte scheint weiter unten aus dem Kleid zu wachsen:
2. Doppelte oder fehlende Elemente
Neben Fingern können manchmal auch andere Elemente fehlen oder zu viel sein. Dieser Löwe hat zum Beispiel nur ein Ohr:
Und dieser T-Rex hat drei Vorderarme:
3. Zu perfekte Haut
Viele KI-Bildgeneratoren bilden menschliche Haut zu perfekt ab. Das heißt, ohne jegliche Falten, Hautunreinheiten, Behaarung oder Muttermale, wie du in folgendem Bild sehen kannst:
Allerdings:
Obiges Bild habe ich mit Midjourney gemacht und das ist kein besonders krasses Beispiel. Es könnte sich auch um ein Foto handeln, das mit Photoshop etwas nachbearbeitet wurde.
Bei anderen Tools ist das „Perfekte-Haut-Problem“ deutlich größer.
4. Kauderwelsch-Schrift
Die meisten KI-Bild-Tools können Schrift nicht richtig darstellen. Dazu gehört auch Midjourney.
Das heißt, Buchstaben können verformt, doppelt, vertauscht sein oder fehlen.
In folgendem Logo sollte z. B. „Munchkin“ stehen:
5. Merkwürdige Architektur
KI-Modelle haben manchmal Probleme bei der Darstellung von Architektur, insbesondere wenn es sich um komplexere Gebäude wie Schlösser oder Burgen handelt.
Folgendes Bild sieht auf den ersten Blick gut aus:
Auf den zweiten Blick sind einige Ungereimtheiten zu erkennen, wie z. B.:
- Unlogische Treppen
- Leicht verformte Turmspitzen
- Verformte oder asymmetrische Fenster
- Schiefe oder verformte Dächer und Gauben
- Merkwürdige Schornsteine
- Falsch gemauerte Steine
- etc.
6. Unnatürliche Licht- und Schattenverhältnisse
Die Modellierung von Licht und Schatten ist eine komplexe Aufgabe, mit der KI-Modelle oft zu kämpfen haben.
Wenn du also ein Bild siehst, bei dem die Licht- und Schattenverhältnisse nicht ganz stimmig sind, dann könnte es KI-generiert sein.
Bei folgendem Bild, das von DALL·E 3 geniert wurde, sind die von den Strandbesuchern geworfenen Schatten uneinheitlich und wirken unstimmig.
Die Schatten der Strandbesucher sind teilweise zu lang, zu kurz, abgeschnitten oder zu intensiv. Manche haben auch den falschen Winkel zur Sonne oder fehlen:
7. Dateinamen überpüfen
Am Dateinamen, sofern er nicht vor dem Upload verändert wurde, kannst du oft erkennen, ob es KI-generiert ist und sogar von welchem Tool.
Bei Midjourney werden Dateinamen von Bildern wie folgt generiert:
[Nutzername][Prompt][Job-ID].png
Also z. B.:
blogmojo_superheroine_sailor_with_blue_dress_maritime_backgroun_fc50e595-3c9d-419d-a3e7-ce0ce9f9089a.png
Bei DALL·E 3 ist es noch offensichtlicher, da hier nicht nur der Prompt, sondern auch „DALL·E“ im Dateinamen zu finden ist:
8. Metadaten anschauen
Zusätzlich zum Dateinamen kannst du dir auch die Metadaten eines Bildes anschauen, um herauszufinden, ob es KI-generiert ist oder nicht.
Ein echtes Foto etwa enthält Angaben zur Kamera, z. B. zur Marke, dem Modell und dem verwendeten Objektiv, sowie technische Daten wie Blendenwert, Belichtungszeit oder Brennweite:
KI-generierte Bilder enthalten solche Metadaten nicht.
9. Die Quelle überprüfen
Wenn du ein Bild im Internet siehst, solltest du immer nach der Quelle schauen. Wer hat das Bild hochgeladen? Woher hat er oder sie das Bild? Gibt es andere seriöse Medienquellen, die das Bild bestätigen?
Wenn du Zweifel hast, kannst du mit Google Images eine Bilder-Rückwärtssuche machen. Um dein Bild bei Google Images hochzuladen und danach zu suchen, musst du auf das bunte Kamera-Icon „Suche anhand von Bildern“ rechts neben dem Suchfeld klicken:
So kannst du sehen, ob das Bild schon einmal irgendwo anders veröffentlicht wurde oder ob es Ähnlichkeiten mit anderen Bildern hat. Du kannst auch nachschauen, ob es seriöse Medienberichte über das Ereignis gibt, das das Bild zeigt.
PS: Im Gegensatz zu KI-Bildern lassen sich KI-Texte besser mit einem Tool erkennen. In diesem Artikel haben wir 13 Tools dafür ausführlich getestet: KI-Text erkennen: 13 Tools im ausführlichen Vergleich