Sitemaps sind ein wichtiger Bestandteil einer suchmaschinenoptimierten Website.
Sie helfen den Crawlern von Google und anderen Suchmaschinen dabei, die Seiten und Inhalte auf deiner Website vollständig und schneller zu finden.
Sie helfen aber auch deinen Lesern und Kunden, sich besser auf deiner Seite zurechtzufinden. Eine WordPress-Sitemap zu erstellen sollte demnach eine der ersten SEO-Tätigkeiten sein, die du beim Erstellen einer neuen Website angehst, denn deine Sitemap erleichtert nicht nur dein (Online-)Leben, sondern auch das deiner Besucher.
In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du in WordPress eine Sitemap erstellst, welche verschiedenen Sitemap-Typen es gibt, welche Plugins du dafür benötigst und worauf du noch achten solltest, wenn du eine Sitemap erstellst.
1. Was ist eine Sitemap?
Eine Sitemap ist eine strukturierte Übersicht aller Inhalte einer Website.
Zu den Inhalten der Sitemap können einzelne Webseiten (Unterseiten), aber auch PDF-Dokumente, Bilder und Videos gehören.
Man unterscheidet zwischen zwei Arten von Sitemaps:
1.1 XML-Sitemap
Eine XML-Sitemap ist eine Textdatei, die URLs einer Website in einem bestimmten Format enthält, das auf der Auszeichnungssprache XML (kurz für EXtensible Markup Language) basiert.
Eine beispielhafte XML-Sitemap mit einer URL (die von der Startseite) könnte so aussehen:
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<urlset xmlns="http://www.sitemaps.org/schemas/sitemap/0.9">
<url>
<loc>https://deinedomain.de/</loc>
<lastmod>2022-01-01</lastmod>
<changefreq>monthly</changefreq>
<priority>0.5</priority>
</url>
</urlset>
Neben den URLs selbst können XML-Sitemaps bzw. die Sitemap-Dateien ergänzende Informationen enthalten, wie:
- das Datum der letzten Änderung der URLs
- deren Aktualisierungsfrequenz (z. B. hourly, daily, monthly, yearly)
- deren Priorität (von 0.0 bis 1.0)
- enthaltene Bilder
- und weiteren Inhalt
Gelesen werden XML-Sitemaps meist nur von Suchmaschinen wie Google und Bing. Deine Sitemap bietet deinen Besuchern keinen Mehrwert und existiert ausschließlich, um es Google und Co. zu erleichtern, die Inhalte deiner Website komplett zu erfassen.
In der Regel gibt es für verschiedene Inhalts-Typen jeweils eigenständige Sitemaps, die alle in einer Index-Datei zusammengefasst sind.
Bei WordPress erstellen die meisten Tools eigenständige Sitemaps für Seiten, Beiträge, Kategorien, Schlagwörter, Custom Post Types und mitunter auch für Medien.
Die Erstellung einer XML-Sitemap ist einfach und schnell mit einem SEO-Plugin wie Yoast SEO, Rank Math oder weiteren SEO-Plugins möglich. Dazu aber gleich mehr.
1.2 HTML-Sitemap
Eine HTML-Sitemap dient dazu, deinen Besuchern eine Übersicht über alle oder alle wichtigen Seiten auf deiner Website zu bieten.
HTML-Sitemaps bestehen größtenteils aus einfachen Text-Links und ist hierarchisch gegliedert.
Ein Beispiel für eine gute und übersichtliche HTML-Sitemap ist die von der Apple-Website:
Apple nutzt die HTML-Sitemap auf ihrer Website als Menü, um den Inhalt bzw. die Struktur der Seite darzustellen. Am Aufbau der Sitemap erkennt man, dass diese genutzt wird, um eine Auflistung der Artikel darzustellen. Im Idealfall wird der Support weniger kontaktiert, da die gute Struktur der Sitemap bereits Informationen und Lösungen für viele, potenzielle Fragen zur Verfügung stellt.
Grundsätzlich dienen HTML-Sitemaps der Lesbarkeit für den Besucher und eine XML-Sitemap hilft der Suchmaschine den Content besser einzuordnen.
2. XML-Sitemaps in WordPress erstellen
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um eine XML-Sitemap in WordPress zu erstellen.
Im Folgenden möchte ich dir vier einfache und schnelle Wege für deine Seite zeigen:
2.1 Mit der nativen Funktion von WordPress
Seit Version 5.5 erstellt WordPress automatisch eine XML-Sitemap, die unter folgender Adresse abrufbar ist:
https://deinedomain.de/wp-sitemap.xml
Das ist zwar eine feine Sache, bringt jedoch auch einige Nachteile mit sich:
So werden standardmäßig alle Inhalte deiner WordPress-Website mit in die XML-Sitemap aufgenommen.
Also auch Inhalte, die du eventuell gar nicht dort haben möchtest, wie z. B. Schlagwörter, Kategorien oder Custom Post Types (von Plugins oder deinem Theme erstellte Post-Typen, wie z. B. Slider oder Testimonials).
Und leider gibt es bislang keine Möglichkeit, Inhalte der XML-Sitemap über die Einstellungen im WordPress-Adminbereich oder in den Posts deiner WordPress-Website selbst auszuschließen.
Ein Ausschluss einzelner Posts oder Post-Typen ist nur über die functions.php möglich.
Das geht besser und einfacher! Du kannst auch manuell deine WordPress-Sitemap erstellen, und zwar mit Hilfe von SEO-Plugins wie Rank Math und Yoast SEO.
2.2 Mit Rank Math
Das SEO-Plugin Rank Math bietet eine tolle und umfangreiche WordPress-Sitemap-Funktion.
Nach der Ersteinrichtung hast du unter Rank Math > Sitemap-Einstellung die Möglichkeit, genau zu definieren, welche Inhalte in deiner XML-Sitemap aufgenommen werden sollen und welche nicht.
Hier kannst du nicht nur einzelne Dateitypen und Inhalte aktivieren oder deaktivieren, sondern auch einzelne Beiträge über die Beitrags-ID ausschließen und genau festlegen, wie viele Einträge eine XML-Sitemap enthalten soll.
Ein kleines Highlight ist die Ping-Funktion:
Veröffentlichst du einen neuen Beitrag, der im Anschluss logischerweise auch in die WordPress XML-Sitemap aufgenommen wird, kontaktiert Rank Math automatisch Google, Bing und andere Suchmaschinen und teilt die Änderungen mit. Dadurch werden deine Inhalte mitunter schneller indexiert und können auch schneller ranken – ganz im Sinne von SEO.
Die von Rank Math erstellten XML-Sitemaps (genauer gesagt, der Sitemap-Index) ist unter der folgenden URL zu finden:
https://deinedomain.de/sitemap_index.xml
2.3 Mit Yoast SEO
Auch das beliebte SEO-Plugin Yoast SEO enthält eine WordPress-Sitemap-Funktion, die etwas anders funktioniert als die von Rank Math:
Welche Posts und Post-Typen in die WordPress-Sitemap aufgenommen werden, kann mit Yoast SEO nicht individuell eingestellt werden, sondern richtet sich nach deren Sitemap-Indexierungseinstellungen.
Wenn im Einstellungspunkt Taxonomien der Sitemap Darstellung in der Suche > Kategorien eingestellt ist, dass diese von den Suchergebnissen ausgeschlossen werden sollen, werden diese auch nicht in die WordPress-Sitemap aufgenommen:
Das hat den großen Vorteil, dass man dann weniger Konfigurationsaufwand für die XML-Sitemap hat und die Gefahr für Fehleinstellungen geringer ist als bei der manuellen WordPress-Sitemap-Einrichtung.
Dafür ist die XML-Sitemap von Yoast SEO nicht so individualisierbar wie die Sitemap von Rank Math.
Erreichbar ist die XML-Sitemap von Yoast SEO unter folgender URL:
https://deinedomain.de/sitemap_index.xml
2.4 Mit einem Sitemap-Plugin
Neben den beiden oben genannten SEO-Plugins Rank Math und Yoast SEO kannst du auch ein eigenständiges Plugin verwenden, um deine WordPress-Sitemap zu erstellen.
Das Standard-Plugin für eine Sitemap ist seit eh und je Google XML Sitemaps von Arne Brachhold, das mit 2+ Millionen Downloads und einer Durchschnittsbewertung von 4,9 Sternen das mit Abstand beliebteste Plugin seiner Art ist. Vielen Betreibern einer Website oder eines Blog wurde mit diesem Plugin geholfen, die Sitemap zu erstellen.
Nach der Installation erstellt das Plugin automatisch eine XML-Sitemap, die du unter folgender Adresse findest:
https://deinedomain.de/sitemap.xml
Das schlanke und übersichtliche Backend bietet dir alle wichtigen Funktionen auf einen Blick und erleichtert die Bedienung deiner Sitemap dadurch enorm.
Suchmaschinen werden nach dem Veröffentlichen neuer Inhalte automatisch angepingt. Außerdem kannst du genau festlegen, welche Inhalte in deiner WordPress-Sitemap aufgenommen werden sollen und welche nicht, um deine XML-Website aufgeräumt zu halten und nicht alle Inhalte indexieren zu lassen.
Erwähnenswert ich auch, dass du mithilfe des Plugins die XML-Sitemap im HTML Format darstellen kannst. Dadurch sparst du dir die Arbeit, diese HTML-Sitemap später mühevoll in Eigenregie anzulegen.
2.5 Welche Seiten sollten in der XML-Sitemap stehen und welche nicht?
Bei Suchmaschinen, insbesondere bei Google sollten nur die Seiten einer Website im Index sein, die für Suchmaschinen-Nutzer und Kunden relevant sind.
Das ist bei sehr vielen Webseiten, die WordPress generiert, nicht der Fall.
WordPress generiert zusätzlich zu Beiträgen und Seiten z. B.:
- Kategorien
- Schlagwörter
- Datumsarchive
- Autorenarchive
- Custom Post Types (z. B. Bildergalerien, Portfolios, Testimonials, Pop-Ups etc.)
Mitunter kann es sein, dass dadurch auf 100 Beiträge sage und schreibe 500, 1.000 oder sogar mehr zusätzliche Webseiten bei Google im Index landen.
Google ist mittlerweile zwar gut darin, irrelevante Seiten von selbst zu suchen und zu erkennen und nicht mehr zu indexieren, dennoch können „aufgeblasenen Websites“ zu Problemen führen, wie z. B.:
- eine manuelle Maßnahme wegen Thin Content (allerdings recht unwahrscheinlich)
- eine algorithmische Abstufung deiner Website (wahrscheinlicher, z. B. hatten einige Websites im Jahr 2018 Sichtbarkeitsverluste, nachdem durch einen Bug in Yoast 7.0 Anhangsposts indexiert wurden)
- Problemen mit Duplicate Content (Google weiß nicht mehr, welche deiner Seiten oder Beiträge für ein Thema relevant ist)
- Die Seiten oder Beiträge, die wirklich wichtig sind, werden seltener gecrawlt (das heißt von Google zwecks Aktualisierung besucht)
Zusätzlich sollten keine Seiten in die XML-Sitemap aufgenommen werden, die als Fehler in der Search Console ausgewiesen werden.
Dazu zählen zum Beispiel weitergeleitete URLs oder Seiten, die als noindex in den Sitemap-Einstellungen eingestuft wurden.
2.6 Wo finde ich meine XML-Sitemap?
Je nachdem, für welches Plugin oder welche Möglichkeit der Sitemap-Erstellung du dich entschieden hast, ist diese unter anderen URLs zu finden.
Hier findest du die URLs von acht gängigen WordPress-Plugins bzw. Möglichkeiten:
Plugin | URL |
---|---|
Google XML Sitemaps | https://deinedomain.de/sitemap.xml |
Rank Math | https://deinedomain.de/sitemap_index.xml |
SEOPress | https://deinedomain.de/sitemaps.xml |
Squirrly SEO | https://deinedomain.de/sitemap.xml |
The SEO Framework | https://deinedomain.de/sitemap.xml |
WordPress (nativ) | https://deinedomain.de/wp-sitemap.xml |
Yoast SEO | https://deinedomain.de/sitemap_index.xml |
2.7 Wie kann ich eine XML-Sitemap bei Google einreichen?
Das Einreichen deiner XML Sitemap bei Google ist relativ simpel. Die einzige Voraussetzung ist eine kostenlose Registrierung deiner Website bei der Google Search Console.
Unter dem Menüpunkt Index > Sitemaps hast du im Anschluss die Möglichkeit, die Adresse deiner Sitemap zu hinterlegen.
Hast du deine WordPress-Sitemap bei Google eingereicht, kannst du in der Google Search Console auch verfolgen, wie Google die einzelnen Seiten verarbeitet hat und ob beim Einreichen deiner Sitemap Fehler aufgetreten sind:
3. HTML-Sitemap in WordPress erstellen
Bei sehr großen und umfangreichen Projekten, die eine Vielzahl an Unterseiten besitzen, ist eine HTML-Sitemap eine sinnvolle Ergänzung zum Hauptmenü.
Über diese Sitemap, die du wie ein Inhaltsverzeichnis deiner gesamten WordPress-Website verstehen kannst, können sich deine Besucher besser und schnell zurechtfinden.
Möchtest du eine solche HTML-Sitemap erstellen, stehen dir zwei Möglichkeiten zur Verfügung:
- Du erstellst die WordPress-Sitemap händisch (würde ich dir nicht empfehlen)
- Du verwendest ein Plugin zur Erstellung deiner Sitemap
Auch wenn ich ein großer Freund davon bin, so viele Arbeiten wie möglich ohne Plugins zu stemmen, kann ich dies für das Erstellen einer HTML-Sitemap nicht unterstreichen.
Bei großen Websites kann es lange dauern, alle Unterseiten zu erfassen und zu verlinken.
Das beste Plugin, das ich bis jetzt dafür gefunden habe, ist Simple Sitemap:
Simple Sitemap ist nicht nur mit Gutenberg kompatibel, sondern kommt auch mit zahlreichen Individualisierungsmöglichkeiten:
Du kannst einzelne Seiten ausschließen oder die Reihenfolge der Einträge nach Belieben anpassen. Sogar Elementor wird unterstützt.