Was darf bei keiner WordPress-Installation fehlen?
Ein Backup-Plugin!
Denn es kann immer mal passieren, dass du aus Versehen einen Blogartikel, hochgeladene Medien, Einstellungen oder Plugin-Daten löschst.
Auch kann es sein, dass Theme- oder Design-Wechsel schiefgehen, deine gesamte WordPress-Installation aufgrund eines Plugin-Fehlers nicht mehr erreichbar ist oder du sogar aufgrund eines Server-Ausfalls vor einem Totalverlust deiner Daten stehst.
Damit du dir um Datenverlust keine Sorgen mehr machen musst, habe ich dir in diesem Artikel sechs beliebte und empfehlenswerte Backup-Plugins zusammengestellt.
Und nein:
Du musst dafür nicht tief in die Tasche greifen. Fünf der sechs vorgestellten Plugins sind entweder kostenlos oder bieten eine gute kostenlose Basis-Version.
1. WP Staging
WP Staging gehört zu meinen Must-have-Plugins und sollte in keiner professionell genutzten WordPress-Installation fehlen.
Neben einer sehr schnellen und zuverlässigen Backup-Funktion mit vielen Einstellungsmöglichkeiten, wie Backups nach Zeitplan, einer Klon- und einer Migrationsfunktion, bietet es eine große Besonderheit:
Es ermöglicht dir, mit nur wenigen Klicks eine exakte Kopie deiner Website als Testumgebung zu erstellen.
Diese Testumgebung, auch Staging-Umgebung genannt, ist dabei komplett von deiner Live-Website entkoppelt. Das heißt, du kannst Änderungen an WordPress, wie z. B. Plugin-Updates, Code-Änderungen oder ein komplettes Redesign, risikofrei testen.
Genial, oder?
Das Backend der Staging-Umgebung sieht genauso aus, wie das deiner Live-Website (hat lediglich zur besseren Unterscheidung eine orange Topbar):
Was bietet die Pro-Version?
Für den alltäglichen Gebrauch oder für kleinere Websites reicht auch die kostenlose Version von WP Staging.
Du kannst damit Backups machen und mit der Staging-Umgebung problemlos kleinere Code-Änderungen, neue Plugins oder Updates testen.
Die Pro-Version ist dann interessant, wenn du…
- größere Änderungen an deiner Website vornehmen möchtest, wie ein komplettes Redesign (die kostenlose Version erlaubt dir nicht, Änderungen von der Staging-Umgebung auf der Live-Website zu übernehmen).
- eine Multi-Site verwendest
- deine Website auf einer anderen Domain oder Subdomain klonen möchtest.
- einen Server-, Domain- oder Hoster-Wechsel durchführen möchtest.
Vorteile
- Einfache Bedienung trotz großem Funktionsumfang
- Übersichtliche Plugin-Einstellungen
- Erstellen manueller oder geplanter Backups der gesamten Website
- Backups laufen schneller und mit weniger Serverlast ab als bei vielen anderen Plugins
- Sicherung von sehr großen Websites möglich
- Erstellen von Staging-Umgebungen (inkl. Push der Änderungen auf die Live-Website)
- Unterstützung von Multi-Sites
- Websites auf einen anderen Server migrieren oder dort klonen
- Klonen der Staging-Site in eine separate Datenbank oder auf eine Subdomain möglich
- Du kannst Benutzerrollen oder bestimmten Benutzern Zugriff auf die Staging-Site geben oder verwehren
- regelmäßige Updates
Nachteile
- keine, die mir bekannt sind
2. UpdraftPlus
UpdraftPlus ist mit 3+ Millionen Installationen das beliebteste Backup-Plugin weltweit.
Und das hat seinen Grund:
Es bietet nicht nur einen großen Funktionsumfang, den man in kaum einem anderen kostenlosen Backup-Plugin findet, sondern ist auch sehr leicht bedienbar:
WordPress- und Datenbank-Backups lassen sich bequem mit nur einem Klick starten und auch automatisch planen.
Du kannst zudem nicht nur lokale Backups erstellen, sondern hast auch die Wahl zwischen zahlreichen verschiedenen Remote-Locations, wie zum Beispiel Dropbox, (S)FTP, Amazon S3 oder Google Drive.
Sehr zu empfehlen sind auch die ergänzenden Plugins des Herstellers. Zum Beispiel UpdraftCentral Dashboard, mit dessen Hilfe sich mehrere Seiten verwalten lassen.
Was bietet die Premium-Version?
Für Kunden-Websites und meine eigenen Websites nutze ich die UpdraftPlus Premium, denn sie bietet viele Zusatzfunktionen, die den Bedienkomfort erhöhen, den Datenschutz verbessern und die Einsatzmöglichkeiten vergrößern:
- inkrementelle Backups (spart viel Speicherplatz)
- eine Klon- und Migrationsfunktion
- automatische Backups deiner Website vor WordPress-Updates (keine Angst vor Updates mehr haben, sehr genial!)
- Unterstützung für Multi-Sites
- die Möglichkeit, die Datenbank-Backups zu verschlüsseln (sinnvoll, wenn du sie bei Cloud-Diensten hochlädst)
- Unterstützung diverser weiterer Cloud-Dienste, wie z. B. OneDrive oder Google Cloud
- Backup von Nicht-WordPress-Verzeichnissen (von denen ich meist mehrere habe, z. B. für bestimmte Produktbilder und Logos)
Allerdings:
Wenn du nur eine einzelne kleinere WordPress-Website hast, lohnt sich die Premium-Version eher nicht.
Vorteile
- Mit über 3 Millionen aktiven Installationen das beliebteste Backup-Plugin
- Sehr gut bewertet (im Durchschnitt 4,8 von 5 Sternen bei ca. 6.000 Rezensionen)
- Übersichtlich und leicht bedienbar
- Regelmäßige Updates und Weiterentwicklung
- Backups werden schnell ausgeführt
- Manuelle und geplante Backups
- Datei- und Datenbank-Backups getrennt durchführbar
- Übertragung zu Remote Location möglich
- Unterstützung für Google Drive, Amazon S3 und Dropbox schon in der kostenlosen Version
Nachteile
- Teilweise nicht so gut auf Deutsch übersetzt
- Kundendienst nur auf Englisch verfügbar
- Selbst angelegte Verzeichnisse auf dem Server werden durch die kostenlose Version nicht gesichert
3. BackWPup
BackWPup ist ein ähnlich beliebtes Backup-Plugin wie auch UpdraftPlus, das in einer Free- und einer Premium-Version erhältlich ist.
Auch hier gilt:
Die Free-Version ist in den meisten Fällen völlig ausreichend. Bevor ich auf Updraft Plus und WP Staging umgestiegen bin, weil ich mit Performance- und Zuverlässigkeitsproblemen bei größeren Websites zu kämpfen hatte, habe ich die kostenlose Version von BackWPup verwendet.
Datei- und Datenbanksicherung, wahlweise manuell oder automatisiert nach Zeitplan, sind für das Plugin kein Problem. Auch eine Übertragung zu Remote Locations wie Dropbox oder FTP-Server ist problemlos möglich.
Das Highlight des Plugins sind umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten zum Umfang der Datensicherungen:
Du kannst genau einstellen, welche Datenbank-Tabellen und welche Verzeichnisse gesichert werden sollen und welche nicht. Im Gegensatz zu UpdraftPlus unterstützt die kostenlose Version von BackWPup auch die Sicherung selbst angelegter Server-Verzeichnisse.
Das hat jedoch auch einen Nachteil:
Das Plugin ist nicht so übersichtlich und gut für Anfänger zu bedienen.
Was bietet die Pro-Version?
Die Pro-Version bietet höheren Bedienkomfort, weil du Backups damit auch im Plugin selbst einspielen kannst und das nicht manuell machen musst.
Auch einige beliebte Cloud-Dienste wie Microsoft OneDrive, Google Drive und STRATO HiDrive werden erst in der Bezahl-Version unterstützt.
Neuerdings kann BackWPup Pro auch Backups verschlüsseln und bietet eine Migrationsfunktion, womit es funktionsmäßig zu Updraft Plus weiter aufholt.
Vorteile
- Kostenlos
- Manuelle und automatisierte Backups nach Zeitplan
- Umfangreiche Funktionen in einer kostenlosen Basis-Version
- Übertragung der Backups an Remote Locations
- Reparatur- und Optimierungsfunktion für Datenbanken
- Detaillierte Einstellungsmöglichkeiten zum Umfang der Datenbanksicherungen
- Datei- und Datenbank-Backups getrennt durchführbar
- Deutscher Support
Nachteile:
- Wiederherstellung von Backups im Plugin erst mit Pro-Version möglich
- Zum Teil Performance- und Zuverlässigkeitsprobleme bei WordPress-Installationen mit vielen Dateien oder großen Datenbanken
- Backup zu Google Drive erst mit Pro-Version möglich
- Nicht so übersichtlich und einfach zu konfigurieren wie WP Staging oder Updraft Plus
- Inkrementelle Backups nur indirekt möglich (über die Synchronisierung mit Google Drive)
4. BackUpWordPress
BackUpWordPress ist ein minimalistisches Backup-Plugin für kleinere WordPress-Websites.
Es ist zuverlässig und funktioniert auch sehr gut mit Shared Hosting.
Backups von Dateien und Datenbanken können dabei stündlich bis wöchentlich automatisch gesichert und auf dem Webspace gespeichert werden.
Ein großes Manko an BackUpWordPress ist, dass Backups nicht an eine Remote Location übertragen werden können. Das Plugin unterstützt weder Backups zu Cloud-Diensten noch zu FTP-Servern. Auch eine Wiederherstellung eines Backups direkt im Plugin ist nicht möglich.
Allerdings:
Du kannst dir deine Backup-Dateien per E-Mail schicken lassen, was für Websites mit wenig Dateien und kleiner Datenbank eine spannende Alternative ist.
Vorteile
- Automatische Backups von Dateien und Datenbanken nach Zeitplan
- Übersichtlicher und logischer Aufbau
- Zuverlässig und auch für Shared Hosting geeignet
- Versenden der kompletten Backups per E-Mail möglich
- Verzeichnisse können beim Backup ein- und ausgeschlossen werden
Nachteile
- Keine Übertragung an eine Remote Location möglich (weder FTP noch Cloud-Dienste)
- Keine Wiederherstellungsfunktion im Plugin
- Keine weiteren Funktionen, wie z. B. Migration, Klonen oder Staging
- Nicht für Multi-Sites geeignet
5. WP-DBManager
WP-DBManager konzentriert sich auf die Sicherung deiner Datenbank. Ein Datei-Backup ist mit diesem Plugin nicht möglich. Auch wenn WP-DBManager zwischenzeitlich etwas in die Jahre gekommen scheint, erfüllt es dennoch sehr zuverlässig seinen Zweck.
Automatische Sicherungen der Datenbank nach Zeitplan sind ebenfalls möglich.
Zudem bietet das Plugin eine umfangreiche Reparaturfunktion für beschädigte Datenbanken.
Eine Übertragung der gesicherten Dateien zu externen Cloud-Speichern oder zu einem FTP-Server bietet das Plugin jedoch nicht.
WP-DBManager ist sicherlich nicht das umfangreichste Sicherungs-Plugin, kann jedoch eine gute Wahl sein, wenn du deine Datenbank in kurzen Abständen automatisch sichern möchtest.
Vorteile
- Kostenlos
- Automatische Backups der Datenbank nach Zeitplan möglich
- Umfangreiche Reparaturfunktion für beschädigte Datenbanken
Nachteile
- Keine Übertragung an eine Remote Location möglich (weder FTP noch Cloud-Dienste)
- Keine Datei-Sicherung integriert
- Keine erweiterten Funktionen, wie z. B. Migration, Klonen oder Staging
- Nicht für Multi-Sites geeignet
6. BackupBuddy
BackupBuddy ist das einzige kostenpflichtige Backup-Plugin in dieser Liste, das jedoch mit einem sehr großen Funktionsumfang begeistert. Nicht ohne Grund nutzen zwischenzeitlich über 500.000 WordPress-Anwender diese Lösung.
BackupBuddy besitzt alle Funktionen, die von einem Premium-Plugin erwartet werden: manuelle und auch zeitgesteuerte Backups, Unterstützung von diversen Cloud-Speichern, sowie eine Sicherung von Dateien und der Datenbank.
Zusätzlich erhältst du bei BackupBuddy 1 GB Cloud-Storage direkt vom Hersteller, die du für die Speicherung deiner Backups nutzen kannst.
Ein großer Pluspunkt von BackupBuddy ist das Zusatz-Plugin iThemes Sync, mit dessen Hilfe sich bis zu 10 WordPress-Seiten von einem Dashboard managen lassen (ähnlich wie das Updraft Central Dashboard).
Backups können im Plugin bequem wiederhergestellt werden. Sogar das einfache Klonen einer WordPress-Website ist hier möglich.
Vorteile
- Automatisierte Backups nach Zeitplan und Real-Time-Backups möglich
- Einfache Übertragung an Cloud-Speicher
- 1 GB Cloud-Speicher enthalten (BackupBuddy Stash)
- Backups werden verschlüsselt zu BackupBuddy Stash hochgeladen
- Bis zu 10 WordPress-Websites von einem Dashboard managen
- Integrierter Malware-Scan
- Backups bequem im Plugin wiederherstellen inkl. Klon-Funktion
- Die Datenbank kann mit wenigen Klicks auf eine frühere Version zurückgesetzt werden
Nachteile
- Komplett kostenpflichtig, keine kostenlose Version
- Support nur auf Englisch
- Serverstandort von BackupBuddy Stash ist in den USA
- Speicher-Erweiterung von BackupBuddy Stash verhältnismäßig teuer (25 GB für 97 $ pro Jahr)
Was muss ein gutes Backup-Plugin mitbringen?
Backup-Plugin ist nicht gleich Backup-Plugin.
Es gibt einige Funktionen und Eigenschaften, die ein gutes Backup-Plugin auf jeden Fall mitbringen sollte:
- Automatische Backups nach Zeitplan: Wenn man manuell Backups machen muss, dann vergisst man sie früher oder später einmal oder macht sie nur unregelmäßig. Es ist einfacher und sicherer, wenn ein Backup-Plugin die Möglichkeit bietet, automatisch täglich, wöchentlich, monatlich oder an bestimmten Wochentagen Sicherungen zu erstellen.
- Remote Backups: Ein Backup auf dem eigenen Server zu haben, bringt dir nichts, wenn dein Server einen Totalausfall hat. Es ist immer sicherer, zusätzlichen zu lokalen Backups, auch Sicherungen auf einem anderen Server erstellen zu können.
- Cloud-Backups: Eine der einfachsten und komfortabelsten Varianten von Remote Backups sind Backups bei Cloud-Diensten wie Google Drive, Dropbox oder OneDrive. Ein gutes Backup-Plugin sollte Integrationen zu den wichtigsten Cloud-Diensten bieten.
- Performance: Ein Backup-Plugin sollte nicht mehrere Stunden für Backups benötigen oder dabei die Performance der ganzen WordPress-Website herunterziehen.
- Zuverlässigkeit: Du solltest dich zu 100 % darauf verlassen können, dass dein Backup-Plugin auch wirklich jeden Tag, jede Woche oder jeden Monat seine Sicherungsaufgaben ausführt. Punkt.
- Fehlermeldungen: Ein gutes Backup-Plugin muss die Option bieten, dich bei Backup-Fehlern zu benachrichtigen. Denn es ist blöd im Falle des Falls festzustellen, dass dein Backup-Plugin seit 2 Monaten keine oder fehlerhafte Backups erstellt hat.
Dann gibt es noch einige Komfort-Funktionen, die zwar nicht unverzichtbar sind, aber praktisch sein können:
- Migration: Von Vorteil ist es, wenn ein Plugin auch bei der Migration von Websites auf einen anderen Server helfen kann. Das ist insbesondere hilfreich für Agenturen, Webdesigner oder WordPress-Dienstleister.
- Staging-Umgebung: Eine Staging-Umgebung ist ein Klon von deiner WordPress-Website, bei dem du gefahrlos Änderungen testen und bei erfolgreichem Test auf deine Live-Website übernehmen kannst. Sehr praktisch bei umfangreichen Konfigurationsänderungen oder einem Theme-Wechsel!
FAQ
Hier habe ich dir die Antworten auf die häufigsten Fragen rund um WordPress-Backup-Plugins zusammengestellt:
Bei der Nutzung eines Backup-Plugins solltest du folgende Dinge tun oder beachten:
- Einen AV-Vertrag mit deinem Hoster abschließen
- Einen AV-Vertrag mit den Cloud-Diensten oder Hostern abschließen, die du für Remote Backups nutzt
- Dein lokaler Hosting-Anbieter und Remote-Server sollten ihren Serverstandort innerhalb der EU haben
- Backups sollten in Server-Verzeichnissen gespeichert sein, auf die nur du Zugriff hast
- Du solltest Backups, die du zu Remote-Locations hochlädst, verschlüsseln (optional)
- Beim Hochladen deiner Backups zu einer Remote Location sollte die Verbindung verschlüsselt sein (z. B. über SFTP oder SSH)
BackWPup bietet als einziges Backup-Plugin deutschen Support und eine deutschsprachige Dokumentation. Auch die Benutzeroberfläche im Plugin ist komplett auf Deutsch (was bei Plugins von US-amerikanischen Entwicklern nicht immer der Fall ist).
Lokale Backups werden von den meisten Backup-Plugins im Ordner „wp-content“ gespeichert. Die Backups von Updraft Plus findest du z. B. im Unterordner „wp-content/updraft“.
Um ein WordPress-Backup manuell wiederherzustellen, musst du die komprimierte Backup-Datei herunterladen, entpacken und die Dateien und die Datenbank wieder auf deinen Server hochladen. Wie das geht, erfährst du in meiner Anleitung: WordPress-Backup erstellen: Der komplette Guide